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Rabenvögel
Auf der Welt gibt es ca. 120 verschiedene Rabenvögel in 24 Gattungen, dabei sind die Unterarten nicht mitgezählt. In Mitteleuropa gibt es insgesamt 11
Arten in 7 Gattungen. Der größte Rabenvogel der Welt ist der Kolkrabe (Corvus corax). Oft wird der Erzrabe (Corvus crassirostris), der unter anderem im
Hochland Äthiopiens vorkommt, mit dazu gezählt, obwohl er eigentlich kleiner ist. Der Kolkrabe misst bis zu 69 cm und das ist so groß wie ein
Schlangenadler oder ein Rotmilan. Natürlich werden nicht alle Vögel so groß, denn in den meisten Bestimmungsbüchern werden Werte um die 58 bis 69 cm
angegeben. Der kleinste Vertreter der Familie Corvidae ist der Zwerghäher (Cyanolyca nana), der mit knapp 20 cm Größe ungefähr mit dem Star zu vergleichen
ist. Er lebt im Süden Mexicos. Bei seiner Größe hat man wieder das Gefühl einen Singvogel vor sich zu haben, denn dazu zählen alle Rabenvögel.
Wenn man über Rabenvögel spricht, denkt man oft an schwarze Vögel. Doch gerade mal ca. fünfzig der rund hundertzwanzig Rabenvögel sind mit einem dunklen
Gefieder versehen. Viele Arten sind kunterbunt, wobei ich den Grünkitta hervor heben möchte, der mit seinen grünen, roten, gelben und braunen Farben und
seinem Aussehen eher an einen Papagei erinnert. Er lebt in Asien und kommt in fünf Unterarten vor. In Europa ist der Eichelhäher einer der buntesten Rabenvögel.
Rabenvögel kommen im Gebirge, im Wald und vielen anderen Biotopen vor. Die Dohle zum Beispiel lebt oft in Stadtgebieten und brütet dort in Kaminen und Nischen.
Sie sind als Allesfresser zu bezeichnen, da ihr Speiseplan doch sehr vielseitig ist. Neben Insekten, Körnern, Früchten, Ameisen, Regenwürmern und Kleinvögeln
sind auch Müllkippen und Straßenränder die Nahrungsquellen dieser Vögel. Vom Kolkraben sagt man sogar das er kleine Säugetiere frisst und da werden auch oft
übertrieben Geschichten erzählt.
Rabenvögel sind bei den vielen Menschen eher unbeliebt. Dies hat auch damit zu tun, das hier falsch und oft nur negativ informiert wird!
Rabenvögel fressen natürlich genau wie Greifvögel auch Jungvögel. Doch sind sie nicht in der Lage gesunde ausgewachsene Säugetiere zu töten.
Meist sind diese Tiere schon verletzt, krank oder so sehr geschwächt,sodas sie eine leichte Beute für den Kolkraben sind. Ich habe Kolkraben
noch nie an Tierkadavern gesehen, sondern eigentlich immer Körner oder Insekten suchend auf Feldern oder Wiesen. Doch soll dies nicht
bedeuten, das sie s nicht tun sondern, das meine Beobachtungen eher anders waren. Auch meiden sie überfahrene Tiere an Straßen, da sie wohl durch ihre
Erfahrungen und Intelligenz die Gefahren der Zivilisation kennen. Der Kolkrabe ist in meinen Beobachtungen und nach Schilderungen anderer Kollegen auch
der scheueste Rabenvogel überhaupt. Er vertreibt auch andere Rabenvögel oft aus seiner Umgebung. Bauern sollten sich deshalb nicht gegen den großen Vogel
wenden, da er z.B. am Niederhein nicht in so großen Schwärmen wie die Raben- oder Saatkrähe vorkommt.
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